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Kronen Zeitung

vor 13 Stunden
UEFA Champions League

„KRONE“-STOPPLICHT

Ein zweischneidiges Schwert

Peter Moizi

Österreich gegen Zypern – da wird eine Erinnerung an die Schulzeit wach. Als 12-jähriger Bub der erste Stadionbesuch mit dem Vater 1985 in Graz, Helden der Kindheit wie Toni Polster und Walter Schachner trafen beim 4:0. Bruno Pezzey dirigierte die Abwehr, Herbert Prohaska zog im Mittelfeld die Fäden. An den Kräfteverhältnissen zwischen Österreich und Zypern hat sich kaum etwas verändert: Rot-Weiß-Rot liegt in der Weltrangliste auf Platz 22, der Außenseiter vom östlichen Mittelmeer auf Rang 128 …

Ansonsten hat der heutige Fußball mit jenem vor 40 Jahren wenig gemeinsam. 1985 kamen gegen Zypern mit Werders Pezzey und Torinos Schachner zwei Legionäre zum Einsatz, 2025 stehen mit Alexander Schlager, Alessandro Schöpf und Nikolaus Wurmbrand überhaupt nur drei Akteure aus der heimischen Liga im Kader. Während in den 80er-Jahren zypriotische Gegner als Jausengegner abgestempelt wurden, befinden sich die Klubteams mittlerweile fast auf Augenhöhe.

Pafos qualifizierte sich für die Champions League, in der Fünfjahreswertung der UEFA liegen Wolfsberg-Bezwinger Nikosia & Co. als 17. nur noch zwei Positionen hinter Österreich. Europas Ligen rücken zusammen, Geld und Legionäre pushen schwache Adressen nach vorne. So wie den FC Pafos, bei dem bis auf zwei Zyprioten nur Ausländer engagiert sind. Ein zweischneidiges Schwert. Vielleicht ein gelungener Schachzug, um im Europacup für Aufsehen zu sorgen, die Nationalteams kleinerer Länder werden auf längere Sicht jedoch darunter wohl massiv leiden.


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